Neuraltherapie nach Huneke
Bei akuten oder chronischen Schmerzzuständen (Verspannungen, „Hexenschuss“, Diskushernie, Verstauchungen, Arthrosen an Wirbelsäule und übrigen Gelenken)

Def. (nach Huneke)
Pathologischer Schmerzreiz wird mittels gezieltem Nadelstich und Injektion eines Lokalanästhetikums (= LA: v.a. Procain, selten Lidocain o. Bupivacain) unterbrochen

neuralther. Vorgehen
Gründliche Anamnese (Krankengeschichte), problemorientierte Untersuchung inkl. Haut, ggf konventionell-mediz. Abklärungen, ggf Störfeldsuche mittels Orthopantogramm (=OPG)

Lokaltherapie
Direkte Injektion in/an schmerzhafte Strukturen

Segmenttherapie
Injektionen in Orten der Schmerzausstrahlung

Störfeldtherapie
Störfeld = chron. Reizzustand an beliebiger Stelle des Körpers

Indikationen (auch in Schwangerschaft oder bei Hochleistungssportlern!)
Akute/chronische Schmerz-/Verspannungszustände

Kontraindikationen
Bei tiefen Injektionen: Gerinnungsstörungen oder Antikoagulation

 Nebenwirkungen/Komplikationen

  • vasovagale Prä-/Synkope (leichte Übelkeit, Schwindelepisode, Schwarzwerden vor Augen) aufgrund des Hautdurchstichs
  • vorübergehendes Einschlafen einer Extremität nach Injektion an grössere periph. Nerven oder nach Ganglienpunktion: Pat. nach diesen Punktionen überwachen wir sicherheitshalber für 20-30 Minuten in der Praxis, bis die Wirkung des LA verschwindet
  • versehentliche Punktion eines inneren Organes bei anatomischen Variationen (zB Hufeisenniere): harmlos, da neuraltherapeutische Nadeln viel dünner als Organpunktionsnadeln sind; ggf. temporäre Schmerzen aufgrund eines Blutergusses in umgebendes Gewebe
  • selten: versehentliche Pleurapunktion mit möglichem Mantelpneumothorax (Thorax-Röntgenkontrolle, ggf. weitere Massnahmen)
  • extrem selten: versehentliche Injektion grösserer Mengen LA in hirnwärts ziehendes Gefäss/in Liquorraum kann zu Krampfanfällen u/o. zu cardiopulm. Problemen führen; kommt bei sauberer Punktion und den nötigen Sicherheitsmassnahmen nicht vor.